Richtfest läutet letzten Bauabschnitt des Wangen-Turms und Hybrid-Flachs-Pavillons ein

25. März 2024 / Institut für computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung (Prof. Achim Menges) I Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen (Prof. Dr. Jan Knippers)

Landesgartenschau 2024 Wangen im Allgäu

Landesgartenschau 2024 Wangen im Allgäu

Bei strahlend schönen Frühlingswetter konnte auf dem Gelände der Landesgartenschau 2024 das Richtfest der beiden Forschungsbauten des Exzellenzclusters der Universität Stuttgart IntCDC gemeinsam mit den am Projekt beteiligten Partnern gefeiert werden. 

Richtfest am Wangen-Turm: Ansprache von Oberbürgermeister Michael Lang

Die Konstruktion des innovativen Hybrid-Flachs Pavillon wurde nach neuesten Erkenntnissen der Digitalisierungs- und Leichtbauforschung von Forschenden des Exzellenzclusters IntCDC der Universität Stuttgart entworfen und in Kooperation mit ortsansässigem Unternehmen umgesetzt. Für die Tragkonstruktion fertigte das Holzbauunternehmen und Abbundzentrum Sterk aus regional bezogenem Holz dünne, hocheffiziente Holzbauteile, die mit den von der Firma HA-CO in Wallerstein digital gewickelten Flachsfaserkomponenten zu einer ressourcenschonend und lasteffizienten Hybridkonstruktion vormontiert wurden. Die Bauteile wurden dann von Firma Sterk witterungsabhängig zur Montage auf die Baustelle gebracht und die hybride Tragkonstruktion des Daches in mehreren Bauabschnitten in nur 8 Tagen aufgebaut.

Neben dem Pavillon selbst standen beim Richtfest die Zimmermannsleute und Handwerker im Mittelpunkt. Auf dem ausdrucksstarken, wellenförmig geschwungenen Dachs des Pavillons haben sie nach alter Tradition neben dem Richtbaum ihren Richtspruch vorgetragen und auf das Gelingen des Projekts angestoßen.

Richtspruch von Firma Sterk, Bodnegg

Vor strahlend blauen Himmel konnten die Gäste staunend die Holzkonstruktion des Wangen Turm, der aus nur 12 Zentimeter dünnen, gekrümmten BSH-Platten gebaut wurde zum ersten Mal betrachten. Durch die auch statisch gesehen, geschickte Formgebung, die auf dem biomimetischen Prinzip des natürlichen Schwindens des Holzes basiert, wird ein sehr geringeren Materialverbrauch der gekrümmten Bauteile erreicht. Die sechs vorgefertigten Turmsegmenten kamen in genau getakteten Abständen direkt aus der Vormontage zur Baustelle. Dort haben die Zimmerleute des ausführenden Holzbauunternehmens Blumer Lehmann aus Gossau den Turm in nur 3 Tagen auf der Baustelle errichtet.

Vor dem atemberaubenden schönen Blick auf die nahen gelegenen Alpen konnten zwei Zimmerleuten der Firma Blumer Lehmann von einer auf etwa halber Höhe des insgesamt etwa 22 Meter hohen Turms stehenden Hebebühne herab den Richtspruch den zahlreich anwesenden Partnern und Gästen zu Ihren Füßen vortragen.

Richtspruch von Firma Blumer Lehmann, Gossau CH

Beide Bauwerke sind das Ergebnis langjähriger Forschung des Exzellenzclusters "Integratives computerbasiertes Planen und Bauen für die Architektur" (IntCDC) von Professor Achim Menges, Leiter des Instituts für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung sowie von Professor Dr. Jan Knippers, Leiter des Instituts für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen an der Universität Stuttgart. Im Sinne des gegenseitigen Wissenstransfers zwischen Spitzenforschung und ausführenden Unternehmen werden die Bauwerke in Kooperation mit regional ansässigen Unternehmen umgesetzt.

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